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do something awesome today - Poppy Turner - 31.08.2024

Als Poppy und Alexander die Wohnung verließen, fühlte sich die Luft draußen erfrischend kühl an. Ein sanfter Abendwind wehte durch die Straßen, der den Lärm der Stadt leicht dämpfte und eine beruhigende Atmosphäre schuf. Poppy zog ihre Jacke enger um sich und sah zu Alexander hinüber, der sich nun wieder in seine gewohnte, ordentlichere Kleidung gehüllt hatte. Sein Outfit war tadellos, aber sie konnte noch immer die Erinnerung an sein entspannteres Erscheinungsbild in der Jogginghose nicht ganz aus ihrem Kopf verbannen. Es hatte etwas Sympathisches an sich, ihn so lässig zu sehen.

Shakespeare trottete neben ihnen her, die Leine locker in Poppys Hand, während die drei in ruhigem Tempo die Straße entlang schlenderten. Die Straßenlaternen warfen lange Schatten auf den Gehweg, und das warme Licht spiegelte sich in den Fensterscheiben der Läden, an denen sie vorbeigingen. Die Stadt wirkte am Abend anders – als hätte sie ihnen eine kleine Auszeit vom hektischen Alltag gegönnt. Poppy spürte eine angenehme Ruhe in sich aufsteigen, die durch den sanften Wind und die nächtliche Stille noch verstärkt wurde. Sie rückte ein wenig näher an Alexander heran, als sie über einen besonders dunklen Abschnitt des Gehwegs gingen und drei Personen an ihnen vorbei ging, und ließ ihren Blick erneut zu ihm schweifen.

"Also, wohin soll unsere kleine Expedition führen?" fragte Poppy schließlich und warf ihm einen spielerischen Blick aus den Augenwinkeln zu. Ihre Stimme trug einen leicht neckischen Ton, als sie ergänzte: "Oder vertraust du mir?" Sie lachte leise, während sie auf seine Reaktion wartete. Bevor Alexander antworten konnte, machte Shakespeare, der bis dahin brav neben ihnen hergegangen war, einen plötzlichen Satz nach vorne und zog an der Leine in eine bestimmte Richtung. Poppy musste sich an Alexander festhalten, als sie versuchte, das Gleichgewicht zu halten, während ihr Hund offensichtlich entschied, das Kommando zu übernehmen. "Oder wir lassen einfach den Helden bestimmen, in welche Richtung wir laufen", sagte sie und lachte erneut, während sie Shakespeare folgen musste. "Woher weißt du eigentlich immer genau, wohin du willst?" fragte sie ihren Hund spielerisch und beobachtete, wie er die Nase in den Wind hielt, als ob er eine unsichtbare Spur verfolgte. Shakespeare reagierte mit einem kurzen, selbstbewussten Schwanzwedeln, als Bestätigung, dass er den richtigen Weg gefunden hatte.

"Sag mal, Alexander", begann sie ein paar Schritte weiter, "wenn du dir einen Ort aussuchen könntest, an dem du gerade jetzt sein möchtest, wohin würde es dich ziehen?" Sie hatte die Frage spontan gestellt, ohne wirklich darüber nachzudenken, aber nun war sie gespannt auf seine Antwort.


RE: do something awesome today - Alexander Cavendish - 01.09.2024

Alexander spürte die kühle Brise, die an seiner Wange vorbeistrich, als sie die Wohnung verließen. Der Novemberabend trug eine stille Magie in sich, das Gefühl einer sich nähernden Winternacht, während die Stadt langsam in einen leisen, beruhigenden Rhythmus verfiel. In seiner gewohnten, makellosen Kleidung fühlte er sich wieder in seiner Haut, obwohl er sich noch an das ungewöhnlich bequeme Gefühl der Jogginghose erinnerte. Ein Anflug von Schmunzeln zuckte um seine Lippen, als er daran dachte, wie Poppy ihn in diesem entspannten Zustand beobachtet hatte. Vielleicht hatte sie das Bild mehr amüsiert als er selbst.

Die Straße war in gedämpftes Licht getaucht, die Laternen warfen lange, schmale Schatten auf den Bürgersteig. Poppy zog ihre Jacke fester um sich und rückte näher an ihn heran, als sie über einen besonders dunklen Gehweg schritten. Alexander bemerkte die leichte Bewegung ihrer Hand, wie sie sanft den Stoff enger zog. Ohne groß nachzudenken, legte er seinen Arm um ihre Schultern. Es war eine beiläufige, fast unbewusste Bewegung, die ihm überraschend natürlich vorkam. Ihr Gesicht war in den Schatten des Lampenlichts kaum zu erkennen, doch er konnte das Funkeln in ihren Augen erahnen. Es hatte eine besondere Note, eine Mischung aus Neugier und einer unausgesprochenen Herausforderung, die sie immer wieder ausstrahlte.

Shakespeare trottete treu neben ihnen her, und Alexander konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er sah, wie der Hund entschlossen seinen eigenen Weg suchte, als wäre er der geborene Anführer des kleinen Trupps. Es war ein seltsames, aber angenehmes Gefühl, sich in dieser Art von stillschweigendem Einverständnis zu bewegen, als wären sie alle auf eine ungewisse, aber gemeinsame Mission unterwegs. Der Anzug, den Alexander trug, verlieh ihm zwar ein Gefühl von Kontrolle, doch tief in seinem Inneren fühlte er sich fast … befreit.

Dann stellte Poppy ihre Frage, und ihre Worte schienen die Stille zu durchbrechen wie ein unerwarteter Akkord. Sie ließ ihn schmunzeln. „Wohin soll unsere kleine Expedition führen?“ Diese Worte enthielten einen Funken von Abenteuer, der Alexander ansprach. Er wusste, dass sie ihn herausforderte, ihn neckte, wie sie es so oft tat, doch es brachte ihn nicht aus der Ruhe. Ganz im Gegenteil, es zog ihn in ihren Bann.

Bevor er jedoch antworten konnte, beschloss Shakespeare, dass es Zeit war, das Tempo zu erhöhen. Mit einem plötzlichen Ruck an der Leine zog der Hund in eine bestimmte Richtung, als hätte er etwas ganz Wichtiges entdeckt, das keiner von ihnen sehen konnte. Alexander spürte, wie Poppy an seinem Arm Halt suchte, als sie beinahe ins Straucheln geriet. Das Gewicht ihrer Hand an seinem Arm fühlte sich warm und vertraut an. Er lachte leise, konnte nicht anders, als über die Situation zu schmunzeln. Shakespeare, der pelzige Held des Abends, hatte entschieden, wohin die Reise ging.

"Na schön, wir folgen dem wahren Anführer", sagte Alexander mit einem sarkastischen Unterton, der seine Stimme mit einem Hauch von Ironie färbte. In Wahrheit genoss er diese Unvorhersehbarkeit, die Poppy und ihr treuer Begleiter in sein Leben brachten.

Einige Schritte weiter stellte Poppy plötzlich eine Frage, die ihn innehalten ließ. „Wenn du dir einen Ort aussuchen könntest, an dem du gerade jetzt sein möchtest, wohin würde es dich ziehen?“ Die Frage traf ihn unerwartet, aber sie brachte seine Gedanken in Bewegung. Er blickte auf die funkelnden Lichter der Stadt, die wie Sterne in den Fenstern der Geschäfte glitzerten, und spürte die Kühle, die durch die Luft zog, die ihm beinahe den Atem raubte.

Er dachte nach, ließ die Frage in sich wirken, bevor er antwortete. „Ich glaube, ich möchte gerade genau hier und jetzt mit euch beiden sein“, antwortete er, fast nachdenklich. Er hielt inne, ließ den Gedanken einen Moment lang in der Luft hängen.