32 Jahre
Kunsthistorikerin | Galeristin
Kensington
02.08.2024, 18:18 - Wörter:
When all seemed lost, you came..
„Cancun klingt wirklich schön. Ich kann mir vorstellen, dass du es manchmal vermisst.“ Sie war hier geboren, hatte aber im Laufe ihres Lebens so viele Länder besucht, dass sie es an einer Hand nicht abzählen konnte. In Cancun hingegen war sie tatsächlich noch nie. „Auch wenn du versuchst, die Vergangenheit hinter dir zu lassen, bleiben bestimmte Erinnerungen eben trotzdem bei einem.“Als er ihre Hand nahm und sie die Wärme seiner Berührung spürte, fühlte sie sich wirklich gut. Es fühlte sich nicht falsch an, auch wenn es die Hand eines anderen Mannes war. „Es ist schon komisch, wie jemand, den man gerade erst kennengelernt hat, einem so ein Gefühl der Geborgenheit geben kann,“ bemerkte sie und lächelte leicht. „Ich habe mich lange nicht mehr so gut gefühlt...“
Javiers Angebot, ihr zu helfen, wann immer sie es brauchte, ließ sie etwas schmunzeln. „Das ist wirklich nett von dir,“ sagte sie und schaute ihm in die Augen. „Vielleicht komme ich drauf zurück, aber du musst es nicht. Außerdem hast du auch ein Stück von deiner eigenen Geschichte erzählt,“ fuhr sie fort, als er über seine Familie sprach. „Es tut mir leid, dass du so viel verloren hast. Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie schwer das für dich gewesen sein muss.“ Plötzlich stand sie auf und ging zur Tür der Galerie. Sie schloss sie die Tür ab, drehte sich zu Javier um und deutete ihm an, ihr zu folgen. Es war, als ob sie etwas Wichtiges zeigen wollte, weshalb sie mit verschwörerischen Blick nickte. Sie führte ihn in den hinteren Bereich der Galerie, wo ein paar Kartons und alte Ausstellungsstücke standen. Mit einer zielgerichteten Bewegung griff sie nach einem kleinen Karton, der auf einem der Stapel lag. Sie öffnete ihn vorsichtig und zog eine kleine, kunstvoll gearbeitete Figur heraus. Die Figur war aus glattem, dunkelbraunem Holz geschnitzt und zeigte einen stilisierten Schutzengel, der seine Flügel schützend um ein kleines Herz legte. Das Herz war mit feinen, goldenen Linien verziert, die im Licht schimmerten. Die Figur war etwa so groß wie eine Handfläche und hatte eine sanfte Ausstrahlung, die fast wie ein beruhigendes Murmeln wirkte. „Das hier ist ein Schutzsymbol aus Mexiko,“ erklärte Annie sanft. „Es ist ein kleines Amulett, das Schutz und Sicherheit bringen soll. Ich dachte, es könnte dir etwas Halt geben, gerade weil du so viel durchgemacht hast.“
Sie hielt die Figur in die Höhe, damit Javier sie besser betrachten konnte. „Es hat mich an meine eigene Familie erinnert und daran, wie wichtig es ist, einander beizustehen. Vielleicht kann es dir auch ein bisschen Frieden bringen, wenn du es bei dir trägst.“ Annie lächelte leicht und reichte ihm die kleine Figur. „Es ist nur ein kleines Zeichen, aber vielleicht kann es dir ein wenig Schutz geben, genau wie du mir“ Ihre großen Augen sahen ihn abwartend an. Sie versuchte heraus zu finden, was er dachte...was er über sie dachte und ob es ihm vielleicht ähnlich ging wie ihr in seiner seiner Nähe. Wild...einfach nur...wild...