30 Jahre
Social Media Manager @ ODEON
Camden
01.09.2024, 20:19 - Wörter:
We are invincible when we come together.
Wieso verging die Zeit eigentlich immer extra langsam, wenn man sehnsüchtig auf etwas wartete? Das war nun wirklich nicht fair. Irgendwie schaffte es Adam aber doch, sich bis zum Ende der Filmvorführung zu beschäftigen. Im schlimmsten Falle hätte er sich wohl durch die Kommentare seiner letzten Posts gegraben und diese kommentiert oder gemeldet, je nach dem, wie positiv oder negativ sie waren. Doch ein Ende der Warterei war in Sicht und das stimmte ihn gleich äußerst positiv. Den vereinbarten Treffpunkt an der Bar nahm er ein und auch, wenn die Ungeduld in ihm bereits groß war, wartete er auch dort brav auf Niall. Dass er ein großartiger Schauspieler war, das wusste Adam, aber es war trotzdem schön zu sehen, wie begeistert alle von dem Film waren. Er gönnte ihm das durchaus, dass ihn alle loben und beglückwünschen wollten, es nervte ihn aber trotzdem ein bisschen, dass er deshalb die Füße stillhalten musste. Er hatte das vorhin schon herausgehört, dass das mit ihnen nicht für die Öffentlichkeit gedacht war, und er wollte wirklich kein Arsch sein, indem er das nicht respektierte. Außerdem würde er sich damit wohl auch nur die Nacht versauen und das wäre sehr ärgerlich. Es steckte also doch kein so selbstloser Gedanke dahinter.
Also hielt er das alles einfach aus, bestellte ihnen schon mal zwei Shots, damit sie zumindest anstoßen konnten. Genau das taten sie dann auch, als Niall endlich zu ihm an die Bar kam. Adam drückte ihm ungefragt das Glas in die Hand und stieß mit ihm auf eine Nacht voller Höhepunkte an. Die Zweideutigkeit in seinen Worten würde niemand außer ihnen verstehen, und das war genauso gewollt. Sein Grinsen wurde bei Nialls Antwort noch ein bisschen breiter. Sie stießen an und Adam kippte den Inhalt seines Glases mit einem Schluck runter. Natürlich könnten sie noch ein wenig hier bleiben, noch etwas trinken und sich unterhalten, aber das war ehrlich gesagt nicht das, was er wollte. Als könnte Niall seine Gedanken lesen, wies er ihn nun darauf hin, dass das jetzt wohl der perfekte Augenblick war, um von hier zu verschwinden. „Dann lass uns verschwinden.“ Das musste er ihm wirklich nicht zweimal sagen. Adam schnappte sich seine Tasche, hing sie sich über die Schulter und folgte Niall in Richtung Hinterausgang. Wenn es nach ihm ginge, konnten sie die Fahrt auch schon für ein kleines Vorspiel nutzen. Den Blowjob zum Beispiel. Je nach dem, wie lange sie eben unterwegs waren. Aber er würde sich definitiv auch mit Knutschen und leichtem Fummeln zufriedengeben. Dass er keine Chance darauf hatte, während sie noch zum Auto liefen, war ihm klar. Als Niall ihm die Autotür öffnete und ihn darauf hinwies, dass das seine letzte Möglichkeit war, noch einen Rückzieher zu machen, musste er lachen. „Auf gar keinen Fall.“ Nein, er hatte gewiss nicht den ganzen Abend ausgeharrt, um jetzt noch den Schwanz einzuziehen. Also stieg er ins Auto ein, doch bevor er dazu kam, dem Dunkelhaarigen seinen Vorschlag zu unterbreiten, machte dieser ihn bereits zunichte. Die nächsten paar Minuten musste er also weiterhin die Füße stillhalten, und jetzt, wo er so direkt neben ihm saß, fiel ihm das doch verdammt schwer. Deshalb zwang Adam sich, die meiste Zeit aus dem Fenster zu gucken, um so hoffentlich nicht unentwegt darüber nachdenken zu müssen, wie sehr er Niall wollte.
Als der Wagen stehen blieb, war das quasi seine Erlösung. Ein Ende war in Sicht. Er stieg ebenfalls aus und folgte Niall zu seiner Wohnung. Kaum dass sie beide in der Wohnung waren und die Tür zurück ins Schloss gefallen war, presste Niall die Lippen auf seine und gab ihm damit endlich seine Erlösung. Adam seufzte zufrieden in den stürmischen Kuss und ließ seine Tasche achtlos auf den Boden fallen. Scheiß auf die teuren Geräte, die da drin waren. Der Stoff der Tasche dämpfte den Aufprall hoffentlich genug ab, damit nichts kaputt ging. Nicht, dass er daran jetzt noch einen Gedanken verschwendete. Seine Hände umfassten Nialls Hüften und er schob ihn vor sich her, so weit, bis sie die nächste Wand erreichten, gegen die er ihn dann presste. „Du hast viel zu viel an“, raunte er ihm zu, als sie ihren Kuss unterbrachen. Aber nur kurz, denn Adam hatte nun wirklich gar keinen Grund mehr sich zurückzuhalten. Niall musste ihn nicht mal in sein Schlafzimmer führen. Wenn es nach ihm ginge, würde er ihn auch hier auf dem Boden nehmen. Er war da nun wirklich nicht anspruchsvoll. Aber vorher musste er ihn ausziehen und das zumindest erforderte immer noch ein bisschen Konzentration. Er hatte schließlich nicht vergessen, dass Niall immer noch einen scheißteuren Designeranzug trug. Da sollte er wohl etwas Vorsicht walten lassen. Das Jackett von seinen Schultern zu schieben, war nicht das Problem. Aber die Knöpfe seines Hemds zu lösen, erforderte doch etwas mehr Fingerspitzengefühl, das Adam gerade noch so aufbringen konnte.