30 Jahre
Schauspieler
Mayfair
28.07.2024, 11:49 - Wörter:
We are invincible when we come together.
Es war nicht der richtige Ort, um das weiterzuführen. Das war Niall absolut bewusst. Und er wollte das hier genießen. Das konnte er so aber nicht. Es fiel ihm generell schwer, sich fallen zu lassen, was eben einfach daran lag, dass er nie so wirklich er selbst sein konnte außerhalb seiner eigenen vier Wände. Es gab eben dieses Bild von ihm in der Öffentlichkeit und er hatte zu hart dafür gearbeitet, so weit zu kommen, um es nun aufs Spiel zu setzen. Dass er sich dabei selbst etwas verwehrte, war ihm tief drinnen durchaus bewusst. Und dass er die Kontrolle in den meisten Situationen nicht abgeben konnte, war die Konsequenz des Ganzen. Keine durchzechte Partynacht wie damals auf dem College, wo man am nächsten morgen mit irgendwem im Arm aufwachte...nein. Die Zeiten waren vorbei und Niall verbot sich einfach, sich so gehen zu lassen. Mal davon ab, dass er sowieso lieber mit ein und derselben Person einschlafen und aufwachen wollte, aber an eine Beziehung war bei seinem Terminkalender nicht wirklich zu denken...und eine Beziehung zu einem Mann sowieso schon mal gar nicht. Wie sehr ihn das belastete, merkte er jetzt besonders. Weil die Anziehung zwischen Adam und ihm einfach nicht zu verleugnen war und weil er sich dem Blonden so gerne einfach hingegeben hätte. Aber die jahrelange Indoktrination kickte eben doch wieder.
Es kostete ihn Kraft und Selbstbeherrschung, sich von Adam zu lösen, seine Hand aus seinem Schritt zu ziehen, obwohl sie sich dort sehr gut angefühlt hatte. Wie groß dieser Zwiespalt war, konnte man ihm tatsächlich ansehen. Die Aussicht auf später genügte dem Brünetten aber. Vorfreude war eben etwas großartiges. Und der Gedanke daran, Adam mit nach Hause zu nehmen und dort völlig ungestört mit ihm tun und lassen zu können, was auch immer er wollte...der würde ihn den Abend irgendwie überstehen lassen. Dass er damit aber anscheinend alleine war, stellte er sehr schnell fest und ein kehliges Lachen löste sich von seinen Lippen. "Das ist mir aufgefallen.", erwiderte Niall auf Adams Feststellung, dass Geduld nicht seine Stärke war. Ach was? Und es passte absolut dazu, dass der Blonde einfach weiter versuchte, ihn zu überzeugen. Seine Worte waren es noch nicht, die Niall ins Wanken brachten. Natürlich gab es in diesem Theater bestimmt einen Ort, an dem sie wirklich ungestört waren...keine Kameras, keine Gefahr, dass man sie erwischen könnte. Aber nein, das konnte Niall noch nicht überzeugen. Der Kuss hingegen, den Adam ihm dann gab, der war schon fies. Aber was ihn dann wirklich nachdenken ließ, war die Aussicht auf das, was Adam mit ihm vorhatte. Niall spürte, wie sich eine Gänsehaut über seinem ganzen Körper ausbreitete. Viel schlimmer war aber, dass er begann, hart zu werden. Und als er Adams Zunge an seinem Ohrläppchen spürte, löste sich ein ersticktes Keuchen von seinen Lippen. "Du kämpfst mit unfairen Mitteln.", stellte er fest. Sein Blick schon lustverhangen. Niall leckte sich über die Lippen. "Wie ungestört?", fragte er schließlich und platzierte die Hand des Blonden nun selbst in seinen Schritt. "Das ist deine Schuld. So kann ich keinesfalls zurück in den Saal.", sprach er weiter und ließ Adam fühlen, was er in ihm auszulösen begann. Aber in der scheiß Gasse konnten sie wirklich nicht bleiben.
Und als hätte der Blonde seine Gedanken gelesen, ging plötzlich ein Ruck durch ihn. Adam zog ihn am Handgelenk mit sich. Zurück hinein, ins Theater. Langsam, leise, vorsichtig. Nur um am Ende des Ganges eine Tür zu öffnen und Niall in die Dunkelheit zu ziehen. Er hatte keine Ahnung, wo sie waren und allein, dass er darauf vertraute, dass Adam ihn hier nicht eiskalt ans Messer lieferte, ließ echt schon tief blicken. Dessen war sich der Blonde aber wahrscheinlich keineswegs bewusst. Als die Tür ins Schloss fiel, wurde Niall sofort gegen diese gepresst. Adams Geruch stieg ihm wieder in die Nase. "Du riechst so gut...", raunte er. Niall konnte nicht mehr klar denken. Das hier...das war er normalerweise nicht. Und obwohl es ihm wohl Angst machen sollte, ließ er es einfach geschehen. Er ließ Adam einfach geschehen.